Der Seeoner See im Chiemgau bietet sich für einen kurzen Spaziergang bei nahezu jedem Wetter an. Wenn man Glück hat, so wie wir am dritten Adventssonntag 2024, bricht zwischen den dunklen Regenwolken ab und zu mal die Sonne durch. Dem Regen sind wir entgangen, dafür hat uns der kühle Wind durchgepustet, sorgte aber für schöne Wolkenstimmungen.

Um den See mit der Klosterinsel führen gute 5 km gut ausgebauter Weg bzw. Gehweg herum. Wenn man vom Klosterparkplatz im Uhrzeigersinn startet, geht der Weg am Schilf vorbei und gibt immer wieder schöne Blicke auf die markanten Klostertürme frei. Danach geht es minimal bergauf auf die ersten Häuser mit schöne Gärten und Blick auf den See und das Kloster, bevor die Ortschaft Seeon startet. Dort sollte man unbedingt Zum Alten Wirt einkehren. Ein echtes bayderisches Wirtshaus mit gutem Essen und freundlicher Bedienung trotz voller Gaststube (Kartenzahlung möglich).Danach geht die Seeumrundung am Ortsausgang weiter am Strandbad vorbei, dann folgt der Weg der Straße.

Wobei an diesem Stück leider der Gehsteig zu schmal und die Geschwindigkeitsbegrenzung für Autos zu hoch ausgefallen ist. Nebeneinander gehen, wenn einem die mit Tempo 60 vorbeifahrenden Autos fast den Arm abreißen ist kein Vergnügen. Für das kurze Stück bis zur Kreuzung mit der Hauptstraße hätte der Gehsteig 20 cm breiter sein sollen und die Autogeschwindigkeit auf 40 km/h reduziert – um Zeitgewinn kann es ja bei einer Strecke von 800 Metern kaum gehen. Unverständlich, wieso das an einem touristisch so frequentierten Ort nicht möglich ist.

Apropos Touristen, aufgrund des ungemütlichen Wetters war übrigens auf dem Spazierweg kaum etwas los – vermutlich waren es nur Einheimische, die uns gut eingepackt begegnet sind.

Hinweise für Foto-enthusiasten

Ich war wieder mit meiner Olympus OM-D E-M1 MII unterwegs. Mit dabei diesmal nicht nur das 7-18mm/2,8, sondern auch das 75mm/1,8 (KB: 150mm). Letzteres wollte ich unbedingt mal wieder draußen einsetzen. Die Schärfe eignet sich auch für Landschaftsaufnahmen oder Gebäudedetails. Aufgrund des schlechten Wetters und des Winds boten jedoch die Wolken bessere Perspektiven als die Ferne. Deshalb sind auch wieder drei Bilder mit dem Weitwinkel und nur eines mit dem Tele dabei. Dennoch mag ich das Telebild sehr, da es das Schilf im Vordergund gestochen scharf abbildet und eine schöne Unschärfe bei den Türmen hervorbringt.

Die Entwicklung bzw. Nachbearbeitung erfolgte mit DxO Photolab 8 und den Silver FX in der Nik Collection. Letzere sind mein absoluter Favorit bei der Nachberarbeitung von Schwarz-weiß-Fotos geworden. Einfach passendes Preset auswählen und dann die Feineinstellungen justieren. Intensiv eingegriffen habe ich bei dem Baumbild, damit der Kontrast zwischen Himmel und Baum noch deutlich wird und die weiße Wolke trotzdem sichtbar bleibt. Damit die Wiese im Vordergrund und der Wald in der Ferne nicht total schwarz absaufen, habe ich hier die jeweiligen Stellen deutlich nachbearbeitet. Mir gefällts, ohne übertrieben zu wirken.

Etwas verwirrend finde ich übrigens die Benennung der Presets in der Nik Collection. Man muss sich davon lösen, die Namen der Presets mit dem Inhalt der eigenen Bilder in Verbindung zu bringen. „Tierfell im Sonnenlicht“ eignet sich beispielsweise gut, um Strukturen herauszuarbeiten, nicht nur bei Tieren, sondern z.B. auch bei Wasser und Wellen. Ich suche mir einfach das passendste Preset aus, unabhängig vom Namen, und arbeite von dort mit den Feineinstellungen weiter.

Bei der Wolkenstimmung über dem See wollte ich zunächst das Farbbild bearbeiten, währenddessen hat sich jedoch herausgestellt, dass Schwarz-weiß auch hier besser geeignet ist. Aufgrund der Jahreszeit, des schlechten Wetters, der dunklen Wolken war die Umgebund zu wenig farbig. Deshalb habe ich mich bei der Nachbearbeitung in s/w auf die Wolken konzentriert.

Auch das Titelbild war in farbig langweilig, da die weiß-grauen Wolken zu einer undfinierenbaren „Suppe“ am Bild verschwommen. In der Nachbearbeitung in Silver FX konnte ich jedoch den Wolken deutliche Strukturen einhauchen, die in einem schönen Kontrast zur klaren Geometrie des Klostergebäudes stehen.

Anmerkungen und Fragen wie immer gerne.

Kamera, Objektive und Software sowie Zubehör wurden nachweislich selbst bezahlt. Gleiches gilt für An- und Abreise sowie Verpflegung. Die obigen Hinweise sind deshalb keine Werbung, sondern entsprechen meiner eigenen, unabhängigen Erfahrung! Ich bin der Urheber der gezeigten Bilder, jegliche Nutzung bedarf der schriftlichen Einwilligung von mir.

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