Einige Beispiele, warum es sich lohnt für Europa zu kämpfen, und zwar für ein Europa der Regionen und nicht der Vaterländer!
- Bei einem Telefonat mit einem Medizingerätehersteller wurde mir schnell deutlich, warum wir aus wirtschaftlichen Gründen Europa brauchen: Heute vertreibt er seine Geräte mit einer Zulassung in allen Ländern der EU. Ohne EU müsste er für jedes europäische Land eine eigene Zulassungprozedur durchlaufen: kostspielig und langwierig. Fraglich ist, ob das Gerät überhaupt in kleineren Ländern angeboten würde, wenn der Aufwand für die Zulassung so hoch ist. Zudem sind viele EU-Normen mittlerweile auch weltweit Grundlage für nationale Zulassungen, so dass es leichter fällt, in alle Welt zu exportieren.
- Der Euro; ja der Euro. Der Euro ist 17 Jahre alt, Jugendliche in Euro-Ländern, die 20 Jahre alt sind, kennen keine andere Währung. Nur, weil einige alte, graue, weiße Männer in dunklen Anzügen sich noch an DM (nicht Direct Message, sondern Deutsche Mark), Franc oder Schilling erinnern, und sich die gute alte Zeit zurückwünschen, die so gut übrigens nicht war, sollten wir nicht an der Basis des Zusammenlebens- und Wirtschaftens in Europa rütteln. Sie sollte vielmehr Aufforderung sein, die EU so zu organisieren, dass die europäische Währung zum Erfolg wird. Nur ein Wirtschaftsraum, der einigermaßen mit China, den USA und Indien mithalten kann, dürfte Aussicht auf eine langfristig stabile und erfolgreiche Währung haben. Was bringen Dutzende von Einzelwährungen, wenn sie dann wieder an den Dollar, den Schweizer Franken oder den Renmimbi gekoppelt werden.
- Und mein letztes Beispiel: Ich möchte den kleinen Grenzverkehr wieder ohne Horst-Kontrollen genießen. Organisiert die EU so, dass wir keine Binnengrenzen mehr brauchen – mich verbindet mehr mit dem Salzburger Land und Oberösterreich, als mit Ostwestfalen, zum Beispiel. Lasst die Regionen wachsen und gedeihen. Sorgt für Politik, die keine Flüchtlinge produziert, dann brauchen wir auch keine Grenzpolizei, zumindest nicht an den Binnengrenzen.
- Und zum Schluss noch ein Gedanke: Klimaschutz! Das Klima hört halt nicht an den Grenzen auf. Also sollten wir es zumindest innerhalb Europas hinkriegen, für ordentlichen Klima- und Umweltschutz zu sorgen.
Und noch eine Bitte: hört endlich auf, ohne Nachzudenken, auf „die da“ in Brüssel oder Straßburg zu schimpfen. Ihr habt nämlich die Chance, sie jetzt zu wählen. Die Bitte gilt übrigens auch nationalen Politikern, die erst in Europa Dinge mit beschließen, und dann, „zu Hause“ im Heimatwahlkreis, „die EU“ dafür verantwortlich machen. Die EU, Europa, sind wir selbst, also #gehtwählen.
Mehr Aktionen für Europa
Schon erstaunlich, welche Dynamik Europa entfalten kann, und zwar von unten. Der EU-Hoody ist mittlerweile ein modisches Objekt. Insbesondere die Variante mit dem fehlenden Brexit Stern und der EU-Hotline drauf. Oder ein Spiel für junge Erwachsene mit dem die Entscheidungsprozesse in Europa simuliert werden. Oder der Selfie-Point mit dem Hashtag #Munich4 Europe auf dem Münchner Marienplatz. Und last but not least muss das Engagement von Pulse of Europe hervorgehoben werden, dort gibt es übrigens auch den Selfie-Generator, wie ich ihn fürs Beitragsbild (Portraitfotografin: Simone Naumann) verwendet habe, außerdem kann man für Plakate spenden und nicht zuletzt für Europa demonstrieren gehen.
Update 17.5.: Ich habe noch einen Meme-Generator gefunden: https://do-something-for-europe.com/zeig-flagge-fuer-europa/ Das Angebot steht unter dem Motto „tu was für Europa“, im Impressum tauchen auf Martin Schulz, EU-Abgeordneter der SPD (Ex-Kanzlerkandidat etc.), und Franziska Brantner, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen. Wer sich für Europa interessiert findet auf dieser Seite noch viele abwechslungsreiche Inspirationsquellen.