Die erste Liebe vergisst man nicht…

Wie sich hier wahrscheinlich schon herumgesprochen hat, bin ich kein großer Fan von Facebook: zu viel Algorithmus, zu viel Werbung, zu viel Allmachtsanspruch. Trotzdem fasziniert mich das soziale Netzwerk immer wieder mit Geschichten, die es ohne nicht geben würde. Das wird jetzt allerdings keine soziale Helfergeschichte und auch keine Lovestory.

liebe bar ich hab durst

Wie ich angedeutet habe, bin ich umgezogen. Ich wohnte über sechs Jahre in einer Wohnung im Münchner Norden und habe versucht, mich wie ein braver Mieter zu benehmen. Das veranlasste meine Vermieter erfreulicherweise, sich auch wie brave Vermieter zu benehmen (ich glaube, das darf man in München durchaus betonen). Das heißt, unser Kontakt beschränkte sich auf den Versand und Empfang der jährlichen Nebenkostenabrechnung. Eine theoretisch mögliche Mieterhöhung blieb erfreulicherweise aus.

Eiin Umzugsbild von mir auf Facebook
Ein Umzugsbild von mir auf Facebook

Nun trafen wir also bei der Wohnungsübergabe wieder zusammen. Das ist einer der unangenehmeren Termine im Leben, wie ich finde. Schließlich hat man vorher eine schöne Wohnung leer geräumt, renoviert und geputzt – für nichts (von der Kaution mal abgesehen); eigentlich sollte man jetzt einziehen, statt ausziehen. Einige Detailfragen wurden noch geklärt. Die Nachmieterin musste sich noch orientieren.

Dann stand ich kurz mit meinem ehemaligen Vermieter alleine vor der Türe: „Ich habe schon gesehen, dass Sie an der Wohnung arbeiten. Das Bild war ja auf Facebook.“ Oha, dachte ich mir, da verfolgt mich mein Vermieter auf Facebook. Ich sagte ihm, dass er mir auf Facebook nicht aufgefallen sei. Da verriet er mir, dass er nicht mit Klarnamen in dem Netzwerk unterwegs ist – und ich erinnerte ich mich wieder an den Freundesvorschlag, den ich allerdings eher mit den Verwandten einer Freundin in Verbindung gebracht (und deshalb nicht akzeptiert) hatte. Kurz beschäftigte uns die Frage, wie Facebook herausgefunden hatte, dass wir in Verbindung stehen (auch das ein Grund, warum ich Facebook nicht mag).

Dann kam ein, „Sie machen das ja ganz lustig und interessant, auch mit Bildern.“ Und dann eröffnete er mir, dass er eines meiner Bilder als Geburtstagsgruß für einen Freund verwendet hat. Dieser hatte sich mit über 60 Jahren daran gemacht, seiner ersten Liebe hinterherzuforschen und sie auch dank Facebook in Amerika wieder aufgespürt. Daraufhin kam meinem Vermieter eines meines Flickr Bilder in den Sinn, das es wohl auch auf Facebook geschafft hat und er schickte es als Ermunterung an seinen Spezl. Schöne Geschichte, oder? Das Bild wurde übrigens vor der gleichnamigen Bar am Bleichenfleet (Michaelisbrücke 3) in Hamburg aufgenommen.

Ohne Worte

PS: In punkto Nutzungsrechte drückte ich in diesem Fall ausnahmsweise ein Auge zu.

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