Journalisten und die Eistonne der Fußballer

 

Sehr lustig – aber a bisserl ungeschickt vom Reporter und ebenso ein wenig unprofessionell vom Herrn Mertesacker. Hier hat jeder seine Rolle zu spielen, so ist das Fußball-Business organisiert.

Der Fußballer hat zu kicken und der Reporter Fragen zu stellen. Dafür ist das ein Millionenspiel für alle Beteiligten inkl. FIFA, Sponsoren, Moderatoren, TV-Anstalten und Fernsehwerbern. Dass Mertesacker aus der Rolle gefallen ist, macht ihn sympathisch und authentisch, denn…

… nach dem aufreibenden Spiel kann wohl jeder verstehen, dass er in die Eistonne wollte, statt das Spiel vor laufenden Kameras zu analysieren.

Denn ungeschickt war es vom Reporter allemal, als erstes eine Analyse zu verlangen; vielleicht wäre es sinnvoller gewesen einfach mal zu fragen, „wie gehts denn jetzt so?“. Ich denke, von einem ausgepowerten Fußballer ist nicht mehr viel zu erwarten.

Ein generelles „der hats dem Reporter aber mal gegeben“ funktioniert allerdings nicht. Wo sollten sonst die Fernsehwerbekunden schalten, wenn wir nicht 24 Stunden rund um die Uhr Berichterstattung bekommen und was sollte die Blöd-Zeitung schreiben?

Das gilt übrigens auch für die viel geschmähten Kommentatoren und Ko-Moderatoren. So viel Fußballberichterstattung, wie man gerne Werbung hätte, ist halt nicht einfach. Schon mal darüber nachgedacht?

Eine gute Diskussion dazu gibts auch in den Kommentaren der Facebook-Seite des Redaktionsleiters von Tagesspiegel Online.

Für das Veröffentlichen folgender Karikatur habe ich übrigens via Twitter beim Tagesspiegel angefragt, aber keine Antwort bekommen (Deshalb hier eingebettet, was das Risiko beim Twittern ist).

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