Nicht, dass ich glaube, dass München einzigartig ist, in dem, was es zu bieten hat. Jede Stadt hat ihre schönen (aber auch häßlichen) Ecken, Enden und Veranstaltungen. Der Mai ist einer der schönsten Monate für Stadtbesuche – wenn es nicht regnet, und selbst dann, manchmal. Es gibt warme, aber nicht zu heiße Tage, die es angenehm machen, lange durch die Stadt zu strawanzen. Und man freut sich, draußen zu sitzen, vom Aufstehen bis in die Nacht. Mit zunehmenden Draußenaktivitäten spürt man einen deutlichen Vorgeschmack auf den kommenden Sommer.
Am Sonntag war es Abend endlich trocken, vom Kabelsteg an der Praterinsel aus gesehen zeigte sich München jedoch so, als ob es am Meer liegt.
Der Montag begann regnerisch, bevor sich am Nachmittag für knappe zwei Stunden die Sonne blicken ließ. Genau Zeit für einen Biergarten, in dem Fall den Paulaner am Nockherberg. Auf dem Weg dahin begegneten wir einem Musiker. Es entspann sich folgender Dialog: „Hey, you are a musician?“ „No, I am more a kind of photographer.“ „That is great man, I am from Ethopia, land of the rasta, you know.“ „Yes, I know. Where do you play guitar?“ „I am a musician, I am from Ethopia.“ Klick, ausgelöst.
Mittwochabend blieb es warm, in der Nacht kühlte es praktisch nicht ab. Ideal um eine Alternative zu Straßencafes und Biergärten auszuprobieren: Den Kulturstrand am Vater-Rhein-Brunnen auf der Isarinsel gegenüber dem Deutschen Museum. Unter beleuchteten Schirmen sitzt man im Sand am Schlauch rund um den Brunnen. Lediglich den Sandstrand im Brunnen haben sich die Organisatoren dieses Jahr gespart. Trotzdem ein sehr angenehmes und Ambiente.
Freitagabend hatte ich dann die Chance, die „Winevibes“ zu besuchen. Erfreulicherweise hatte ich die Karten kurzfristig über einen Kommentar im Food- und Münchenblog von kunterbuntweißblau gewonnen. Winevibes sind eine geniale Idee, Essen und Trinken, in dem Fall Wein und Party zu verbinden. Zunächst standen Weine von rund 50 Winzern zur Verkostung bereit. Gleichzeitig heizte schon ein DJ die Stimmung an. Die Palette der Weine umfasste diesmal hauptsächlich südliche Rhone, aber auch etwas von der nördlichen, sowie wenige Winzer aus Deutschland und Österreich. Imbisse wurden angeboten, darüberhinaus standen Foodtrucks im Hof der Praterinsel, die mit ihrem Ambiente eine wunderbare Kulisse für das Wein-Event bot. Zur später Stunde wechselte die Weinprobe dann vollends in den Party-Modus.
Samstag war der zweite Tag von Rockavaria, dem Versuch wieder ein großes Rockfestival in München zu etablieren. Die Berichterstattung im Vorfeld war von Zweiflern beherrscht. Ideales Festival-Wetter, also keine brennende Sonne und keine Schlammschlacht (Schade?) sorgte für ein Theatron, das wegen Überfüllung mehrfach geschlossen wurde, und zum Topact „Kiss“ war das Rund des Olympiastadions gut gefüllt und die Stimmung gut. Nun bin ich gespannt, wie der heutige Abend wird.