Immer noch besser: Mein Lieblings-Tablet ist fast ein Ultrabook
Zugegeben, das Bild der Außenwerbung stammt vom März 2013. Trotzdem gut, dass ich mit dem Verfassen dieses Beitrags über mein Lieblings-Tablet bis heute gewartet habe. Denn so kann ich ihn in Zusammenhang mit dem angekündigten Rücktritt von Herrn Ballmer von Microsoft stellen. Dieses Bild scheint symptomatisch dafür. Warum? Ganz einfach, weil offenbar die Marketing-Leute von Microsoft verzweifelt nach einem griffigen Alleinstellungsmerkmal für ihr Tablet gesucht haben. Und da ist ihnen wohl nur die Tastatur eingefallen. Das lag nahe, denn schließlich bietet Apple selbst – meines beschränkten iWissens zu Folge – keine integrierbaren Tastaturen an. Und die Anbieter von großartigen Android Tablets mit Tastatur verpassen es, darüber zu reden. Deshalb will ich das nun tun.
Seit nunmehr über zwei Jahren besitze ich ein Asus Transformer Prime 201. Damals eines der Referenzgeräte im Vergleich mit dem iPad und das erste, das schnelle, neue Prozessoren beinhaltete usw. Aber all das waren für mich eigentlich keine Argumente, denn das Tablet, das ich suchte, musste vor allem zwei Kriterien erfüllen: Es sollte dafür geeignet sein, mit ihm auch längere Texte problemlos schreiben zu können, benötigte also eine vernünftige Tastatur. Und zweitens sollte es mir maximale Flexibilität und Offenheit bieten, um mit möglichst allen elektronischen Geräten, unabhängig von ihren Herstellen, interagieren zu können. Im Rückblick kann ich sagen, dass die Wahl deshalb zwingend auf das Transformer Prime von Asus fallen musste.
Tastatur schlägt Alles – zumindest diese und bei mir
Nicht nur, dass die solide Tastatur sich auf einen „Click“ (Hallo Microsoft! siehe oben) stabil mit dem Tablet verbinden lässt. Sie bringt auch noch einen „echten“ USB-Steckplatz mit und zudem einen Speicherkarten-Slot für eine normale SD-Karte (zusätzlich zum Micro-SD-Slot des Tablets). Damit sind für mich alle Anschlussmöglichkeiten gegeben, die ich brauche. Außerdem macht die Tastatur das Tablet zum wirklichen mobilen Arbeitstier, denn sie enthält einen zweiten Akku, der die Gesamtlaufzeit des Systems bis auf, selbst erlebte, 18 (!) Stunden verlängert.
Die Tastatur ist außerdem ein Genuss für Vielschreiber: sie bietet einen angenehm deutlichen Tastenhub und Anschlag ohne hart zu sein, so dass sich präzise und schnell schreiben lässt. Es handelt sich um eine Standard-Qwertz-Tastatur (natürlich ohne Ziffernblock), die um Steuertasten für Android erweitert wurde. „Homescreen“ und „zurück“ lassen sich so erreichen, ohne die Hand von der Tastatur nehmen oder die Finger aufs Mousepad verlegen zu müssen.
Mit Flexibilität vom Tablet zum Ultrabook-Ersatz
Die Navigation durch das System wird dadurch zur Herausforderung, denn mittels USB-lässt sich auch eine externe Maus anschließen. So stehen Touch-Screen, Mousepad, Tastatur und externe Maus zur Verfügung um sich durch die App-Menüs zu steuern. In der obersten Tastenleiste sind zudem die am häufigsten benötigten Einstellungen erreichbar: WLAN, Bluetooth, Mousepad an/aus (für Vielschreiber wichtig!), laut/leise und Sperren etc.
Wenn man nun von den Anwendungen absieht, so würde ich mein Asus Transformer als erstes echtes Ultrabook bezeichnen. Es vereint alle Vorteile eines Tablets (Instant-On, niedrigen Energieverbrauch, App-Vielfalt, Touch-Screen, leicht transportabel) mit einem vollwertigen PC (Erweiterungsmöglichkeiten, USB-Verbindungen, Tastatur).
Mit am tollsten daran ist, dass sich Tastatur und Tablet zu einer stabilen Einheit verbinden, die sich zuklappen lässt und damit von außen wie ein Slim-Line-(Ultra-) Notebook aussieht.
GPS, Cardslot, Lautsprecher, Kamera: keine entscheidenden Kritikpunkte
Erwähnt werden sollten auch die Kritikpunkte, die oft fielen, die für mich aber nie einen nennenswerten Mangel gegenüber den oben erwähnten Vorteilen darstellten. Durch die angenehme Metalloberfläche des Tablets wird offenbar die GPS-Antenne abgeschirmt – doch gehöre ich nicht zu denen, die ein 10,1-Zoll-Tablet als Ersatz für das Navi, Google Maps am Smartphone oder den analogen Stadtplan verwenden.
Zudem hat mir Asus innerhalb von drei Tagen (!) nach Registrierung des Gerätes eine externe GPS-Antenne zugesandt, die anstelle der Tastatur verwendet werden kann; geht nun also auch, wenn es unbedingt sein soll. Auch berichten einige Besitzer über schwachen WLAN-Empfang – das kann ich nur insoweit bestätigen, als dass es nicht der stärkste WLAN-Empfang ist, aber keinesfalls so schwach, dass man verfügbare WLANs nicht erreicht.
Weiterhin wurde bemängelt, dass es nur einen Mono-Lautsprecher gibt. Die Tonqualität ist jedoch ausreichend, um Podcasts in der Nähe des Geräts zu hören oder einen Eindruck von einem YouTube-Musikvideo zu bekommen. Wenn ich bessere Tonqualität will, setze ich sowieso Kopfhörer auf oder schließe die Anlage an.
Da ich das Tablet praktisch nie ohne Tastatur verwende, habe ich auch den Micro-SD-Steckplatz nicht im Einsatz. Testberichte bemängeln hier, dass dieser wohl zu kurz aufällt, weshalb die Karte dann über das Gehäuse heraussteht. Wem also der 32GB-Speicherplatz des Tablets nicht ausreicht, der sollte dies bedenken, wenn er er zusätzlichen Speicherplatz ohne Tastatur benötigt.
Was mich eigentlich trotz seltenem Gebrauch fast mehr stört, ist die mäßige Voreinstellung der Kamera. Im normalen Modus erscheinen die Bilder flau mit einem Rotstich. Hier hilft nur in allen Situationen auf den Landschaftsmodus umzustellen. Aber ebenso wenig, wie ich das Tablet als Ersatz für den Stadtplan benutze, verwende ich es als Ersatz für eine Kamera.
Fazit: Immer noch ein Top-Gerät mit Hinguck-Faktor
Ich habe hier bewusst nichts über die Performance, Apps, Benutzeroberfläche etc. gesagt, weil ich mich damit nicht auskenne. Für meine Anwendungen reicht die Leistungsfähigkeit und die Grafik-Perfomance bei weitem aus. Spieler mögen das anders bewerten. Mit dem letzten Android-Update bin ich voll zufrieden und kann mit dem Tablet alles machen, was ich mir vorgestellt habe. Zum Glück muss ich im Zeitalter von E-Mail und Internet so wenig exceln, dass mir die verfügbaren Android-Apps vollkommen ausreichen.
Da dieTransformer von Asus so schlecht vermarktet werden, sind sie übrigens auch nach zwei Jahren in der Öffentlichkeit immer noch ein Hingucker, weil kaum bekannt. Design, hochwertige Verarbeitung und angenehme Materialien haben ihren Anteil daran. (Und anders als das Surface kommt das Transformer mit Tastatur im ausgeklappten Zustand ohne Stütze aus!)
Ein Testbericht vom Dezember 2011 befindet sich auf ZDNet hier.
Preise und Ausstattungsvarianten
Derzeit bietet Asus zwei (3) Varianten des Transformer an. Einmal das Asus Transformer Pad Infinity TF700T als Weiterentwicklung meines Geräts, das sich eigentlich nur durch den höher auflösenden Bildschirm unterscheidet (1920×1200) und mit 64 GB doppelt so viel Speicherplatz bietet. Das Transformer Pad TF300T kommt mit maximal 32 GB Speicher und geringerer Bildschirmauflösung; dafür gibt es hier eine Variante, die mit Mobilfunk und LTE betrieben werden kann. Das TF700T kostet rund 600 Euro (wie meines vor zwei Jahren), das TF300 knapp 400 Euro; für die selten angebotene Mobilfunkvariante wird oftmals fast das Doppelte verlangt. Interessenten sollten bei Preisvergleichen und beim Kauf unbedingt darauf achten, dass (sofern gewünscht) die Tastatur im Angebot enthalten ist und (logischerweise) das richtige Modell angeboten wird. Hier herrscht Verwirrung durch Vielfalt, wie eine kurze Recherche zeigt.
Wichtig
Den Beitrag habe ich nun endlich geschrieben, weil ich nach zwei Jahren immer noch von dem Gerät und meiner damaligen Kaufentscheidung überzeugt bin. Asus hat daran nur insoweit Anteil, als dass sie das Gerät entwickelt und gebaut haben, nicht mehr, aber auch nicht weniger!